Angedacht 2/2018

„Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Matthäus 28, 19

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich riesig, denn bald beginnt sie wieder: Vom 14. Juni bis 15. Juli wird die 21. Austragung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften in Russland stattfinden.

In den Straßen werden Flaggen aufgehängt und unterschiedliche Menschen erleben gemeinsam die Turniere in den Stadien oder auf den Bildschirmen.

In den Biergärten genießen viele ein kühles Helles und verfolgen fieberhaft die Spiele unserer Nationalmannschaft. Der Eine oder andere wird dabei zum Fußballexperten oder würde sogar selbst gerne die Trainerrolle übernehmen.

In der Regel wird bei einer Übertragung über die Schiedsrichterentscheidungen gesprochen oder über die sogenannte „Abseitsfalle“.

Als ich bei der letzten WM ein Spiel der Nationalmannschaft mitfiebernd erlebte, sagte ein Freund: „Du musst das Abseits als Spieler im Bauch haben und fühlen!“

 

Das konnte damals ich nicht verstehen, aber dafür weiß ich genau, wann Menschen in unserem Alltag im Abseits stehen. Was leider immer schneller passiert als es uns recht ist.

Du bist im Abseits, wenn die Klassenkameraden, die Nachbarin, die Menschen in unserem Ort nicht mehr mit dir reden, sondern sich nur noch den

Mund über dich zerreißen. Oder wenn sie dich bei den verschiedensten Gelegenheiten schlecht machen. Da stehst du klar im Abseits. Du bist alleine und wirst zurückgepfiffen.

Wie beim Fußball kann man auch im Leben plötzlich aus vollem Lauf im Abseits stehen. In diesem Moment fühlt man sich komplett allein auf dem Platz.

Bei Gott sieht das zum Glück hundertprozentig anders aus. Er ist kein strenger Schiedsrichter, der uns zurückpfeift. Für Gott gibt es kein Abseits.

In der Taufe hat Gott uns sein Versprechen geben, dass wir seine geliebten Kinder sind und er bei uns ist und uns nie alleine im Abseits stehen lässt:

 

„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.

 

Diese Zusage macht Mut!

Gott stellt sich zu den Menschen, die im Abseits stehen. Und auch als sein Sohn selbst im Abseits der Menschen stand und verachtet und ausgegrenzt wurde, war Gott bei ihm.

Gott hält zu uns, gerade auch wenn wir im Abseits sind, steht uns bei und hält uns. Darauf kann ich mich verlassen und diese Zusage gilt für uns alle: Gott hat kein Abseits. Niemals sind wir bei ihm unten durch. Er holt uns heraus und gibt Kraft und Halt. Dann kann ich wieder mitspielen und wieder teilnehmen.

 

 

Mit herzlichen Segenswünschen

Ihr Vikar Steffen Hoinkis