Angedacht

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Zuletzt aktualisiert: Samstag, 20. Dezember 2014 22:31

Jesus Christus spricht:

„Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie und sie folgen mir,
und ich gebe ihnen das ewige Leben.“

Johannes 10, 14.27-28

Liebe Leserinnen und Leser,

sie sind ganz aufeinander eingespielt – der Hirte und seine Herde.
Ein jedes Schaf kann er von den anderen unterscheiden und beim Namen nennen.
Und die Schafe kennen die Stimme des Hirten und vertrauen ihr.
Von seinem Rufen geht Geborgenheit aus. Es ist wie ein festes, unsichtbares Band.
Es ist wie ein Stück Heimat: hierher gehöre ich!
Der Hirte eröffnet den Schafen Lebensräume – Orte, an denen sie grünes Gras und frisches Wasser finden.
Und wenn das Gelände auch einmal unwegsam wird, führt er sie doch sicher hindurch zu dem Ort,
wo sie Ruhe finden. Der Hirte wehrt Gefahren ab.
Er verteidigt seine Schafe und beschützt sie vor Raubtieren oder Feinden.
Und wenn ein Schaf sich verirrt, macht er sich auf die Suche,
bis er es findet und auf seinen Schultern nach Hause trägt.
Er übernimmt Verantwortung für seine Herde. Zur Not riskiert er dafür sein Leben.

So wie der gute Hirte ist Gott – sagt uns die Bibel im 23. Psalm.
So wie der gute Hirte ist Jesus – sagt uns der Evangelist Johannes im Neuen Testament.
So fürsorglich, so verlässlich, so zugewandt.

Und wir?
Wir dürfen wissen: wir werden umsorgt, behütet, getragen und geführt von diesem guten Hirten.
Wir sind in unserem Leben nicht allein auf uns selbst gestellt.
Keine Einsamkeit, kein Mangel, keine Gefahr ist so groß, dass sie uns von diesem guten Hirten trennen könnte.
Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir verloren werden oder zugrunde gehen.
Oder dass es uns an irgendetwas fehlt.
Und was der Hirte tut, das färbt auch auf uns ab: auch wir nehmen unsere Mitmenschen in unsere Obhut,
übernehmen Verantwortung für andere und werden selbst zu guten Hirten. Wenigstens dürfen oder sollten wir das.
Ohne die vorwurfsvolle Infragestellung: Soll ich etwa meines Bruders oder meiner Schwester Hüter sein?
Ist das Bild vom guten Hirten veraltet? Ich meine: es ist heute aktueller denn je.

Mit herzlichen Segenswünschen
Ihr Pfarrer Ulrich Wildermuth

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