Geschichte

Der Ortsname kommt aus dem Lateinischen von "monasterium" = Kloster. Vielleicht stand hier im 8. Jahrhundert eine Klosterkirche, aber es gibt dafür überhaupt keine urkundlichen Belege. Sicher ist nur, dass der Ort lange Zeit ein Bauernweiler war. Die Herrschaft über Grund und Boden hatten vom 14. Jahrhundert an verschiedene Adelsgeschlechter und Grundbesitzer inne. Der erste namentlich erwähnte Pfarrer war Konrad Faber ab dem Jahre 1378. In Altenmünster lebten lange Zeit hauptsächlich arme Pächter und Tagelöhner bis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Eisenbahner ansiedelten. Am 1. April 1940 erfolgte zusammen mit Ingersheim die Eingemeindung nach Crailsheim. Altenmünster wuchs danach stark an und entwickelte sich zu einem Ortsteil, der durch seine Infrastruktur und Stadtnähe attraktiv zum wohnen und durch sein Industriegebiet attraktiv zum arbeiten ist.

Die Eigenständigkeit der Kirchengemeinde, die rege Vereinstätigkeit (Sängerbund und VFR Altenmünster) und ein historischer Ortskern bewirken bis heute, man sich nicht nur als Crailsheimer, sondern auch - oder vielleicht in erster Linie - als Altenmünsterer versteht.

Stempel Jakobsweg

 

Altenmünster liegt am Jakobsweg, der von Würzburg über Rothenburg o.d.T. und Hohenberg nach Ulm führt. In den Sommermonaten kommen immer wieder Pilger am Pfarrhaus vorbei, bitten um einen Stempel für ihren Pilgerausweis und machen Rast unter der großen Kastanie auf dem alten Friedhof.

 

 

 

Altenmünster und die Peter-und-Paul-Kirche

Der Ortsname „Altenmünster“ könnte ein Hinweis darauf sein, dass es früher hier ein Kloster gab. Leider ist davon urkundlich nirgends etwas erwähnt. Sicher ist, dass Altenmünster zu Beginn des 14. Jahrhunderts ins Patronat des Klosters Ellwangen gehörte. Der erste Pfarrer wirkte hier schon 1285, er ist nicht namentlich bekannt, und war zugleich Dekan des Kapitels Crailsheim.

Am Ort der Peter-und-Paul-Kirche gab es mehrere Vorgängerbauten, die jetzige ist mindestens die vierte seit Bestehen des Ortes. In früheren Zeiten sollen immer wieder auch Wallfahrten nach Altenmünster stattgefunden haben. Heute liegt der Ort am Jakobspilgerweg.

Unter Pfarrer Hans Karpf (1523-1548) wurde die Kirche evangelisch
Der Vorgängerbau unserer Kirche stammte aus dem Jahr 1444 – denn die älteste Glocke trägt diese Jahreszahl. Der spätgotische Bau hatte einen Hochaltar, über dessen Verbleib wir nichts wissen.
1730 musste die Kirche wegen ihres schlechten Zustands abgerissen werden.

1730/31 erfolgte der Kirchenneubau – eine immense Kraftanstrengung für die arme Bevölkerung!
Fronfuhren waren nötig. Allein 1000 Stein- und Holzfuhren, und unentgeltliche Fuhren der Gemeinde Altenmünster. Als Entschädigung gab es Speis und Trank beim Wirt Neuberger.
Ein Unglücksfall war beim Bau zu beklagen: eines Tages stürzten 5 Handlanger vom Gerüst, einer davon ist seinen Verletzungen erlegen.

1762 wurde eine Orgel eingebaut durch Joseph Allgeyer aus Wasseralfingen. Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1767 erbaut.

Altenmünster hat auch Kriegszeiten erlebt: den Baueraufruhr im Jahr 1525, bei dem das Anhäuser Kloster überfallen wurde – heute steht noch die „Anhäuser Mauer“; den 30jährigen Krieg mit Pestzeiten – im Jahr 1634 starben dem Pfarrer die Frau und vier Kinder; 1688 waren die Franzosen in Altenmünster; 1741 kamen französische Hilfstruppen; beim Russlandfeldzug Napoleons 1812 nahmen zwei Soldaten aus Altenmünster teil; dann waren da noch die beiden Weltkriege. Das alte Gemeindehaus wurde als Zufluchtsmöglichkeit bei Bombenangriffen konzipiert.

Peter-und-Paul-Kirche

1940 wurde Altenmünster nach Crailsheim eingemeindet und entwickelte sich vom Bauernweiler zum Industriestandort. Nach wie vor wohnen hier viele Eisenbahner, da Crailsheim Eisenbahnknotenpunkt ist. Der Ort ist nun stark angewachsen. Die Peter-und-Paul-Kirche war zu klein.

1973 wurde die Friedenskirche gebaut. Die alte Kirche dämmerte vor sich hin, hatte aber einen festen Platz in den Herzen der Bevölkerung. Durch zahlreiche Spenden war es möglich, die Peter-und-Paul-Kirche in den Jahren 1993-96 (in der Zeit von Pfarrer Helmut Buddensiek) zu renovieren. Dazu kam ein großes Orgelprojekt: Für die Friedenskirche entstand eine neue Mühleisen-Orgel
Die Allgeyer-Orgel (1964 von Helmut Bornefeld neu disponiert), welche zwischenzeitlich in der Friedenskirche in Gebrauch war, kehrte zurück an ihren angestammten Platz.

Heute wird die Peter-und-Paul-Kirche genutzt für Trauungen, für das wöchentliche Abendgebet, für die Gottesdienste in den großen Ferien, sowie für einzelne besondere Gottesdienste wie Christi Himmelfahrt, Buß-und-Bettag, den Volkstrauertag und den Sonntag nach Weihnachten.
Auch finden hier immer wieder Konzerte statt, weil der Raum über eine hervorragende Akustik verfügt.

Pfarrer Ulrich Wildermuth
Quelle: Hans-Joachim König, Altenmünster.
Vom Bauernweiler zum CrailsheimerIndustriestadtteil