Rückblick auf die Mitmachgottesdienste

Im Jahr 1997 überlegte sich der Hauskreis um den damaligen Diakon Achim Bellmann, wie er sich aktiv ins Gemeindeleben einbringen könnte. Lauter junge Familien waren wir. Da lag es nahe, einen Gottesdienst anzubieten, der auf junge Familien zugeschnitten ist. Wir wollten sowohl Kinder als auch Eltern und Großeltern ansprechen. Die Uhrzeit sollte für junge Familien gut zu realisieren sein, und die Dauer sollte der Aufmerksamkeitsspanne von Kindern entsprechen. Zeit und Gelegenheit zum Gespräch wollten wir außerdem anbieten.
So wurde die Idee des Mitmachgottesdienstes (kurz Mimago) geboren. Seit 17 Jahren fand er nun sechs Mal im Winterhalbjahr, sonntags um 17 Uhr mit einer Dauer von gut einer halben Stunde und anschließendem Gespräch bei Apfelschorle und Knabbereien statt. Viel Musik gehörte dazu, Lieder, bei denen die Kinder (und alle, die wollten) Bewegungen mitmachen konnten. Die biblischen Geschichten wurden in Anspiele, Schattenspiele oder Präsentationen verpackt und danach gab es einen kurzen Impuls mit Stoff zum Nachdenken auch für die Großen. Jedes Mal bekamen die Kinder ein kleines Mitgebsel zur Erinnerung an das Gottesdienst-thema mit auf den Weg.

Die Vorbereitungen waren spannend, Aufgaben wurden auf viele Schultern verteilt, es machte viel Freude, die Mimagos vorzubereiten und zu feiern. Immer wieder sagten wir: „Und wenn wir nur für uns selber feiern, hat es sich schon gelohnt!“ Aber wir blieben nie unter uns. Viele Familien fühlten sich angesprochen und kamen, manche regelmäßig, andere ab und zu.
Unsere Kinder wuchsen mit dem Mimago ein Stück weit in den Glauben hinein.

Als vor 10 Jahren Bellmanns weggingen hatten wir zunächst Sorge, was aus unserem Projekt werden würde. Aber einige regelmäßige Gottesdienst-besucher machten im Team mit, und so es ging weiter.
Doch unsere Kinder wurden älter. Auch die damals Jüngsten sind inzwischen mit der Schule fertig.
Und obwohl der Mimago bis ins Konfirmandenalter und darüber hinaus für sie dazu gehörte, sind inzwischen andere Dinge wichtig. Auch für uns Eltern hält das Leben neue Herausforderungen bereit. Unser Beitrag zum Gemeindeleben wird in Zukunft ein anderer sein.
Bei unserer letzten Sitzung im Juni stellten wir fest, dass nur noch drei Personen ihren Platz in der Vorbereitung und Durchführung der Mimagos sehen – zu wenige. Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, unser groß gewordenes Kind „Mimago“ schlafen zu legen, bis vielleicht, hoffentlich, wieder junge Familien Freude daran haben, mit ihren Kindern diese fröhlichen, bewegten Gottesdienste zu gestalten und zu feiern. Gerne stehen wir dann mit Rat und Tat zur Seite.

Kirstin Dressler