Flüchtlinge in Altenmünster - Eindrücke

 

Eindrücke aus der
Notunterkunft für Flüchtlinge
in Altenmünster

 

rechts: Bewegungslied bei der Weihnachtsfeier am 23.12.2015

   

 Nachdem das Landratsamt SHA das Gelände der ehemaligen Firma „Sorglos“ in Altenmünster aufgekauft hat, gibt es dort in drei großen Hallen eine Notunterkunft, in der über 350 Flüchtlinge untergebracht sind. Die meisten davon kommen aus Syrien, aber auch aus anderen Ländern, und es sind vorwiegend Familien mit Kindern. Für die Versor-gung dieser Menschen ist das Landratsamt zuständig. Ein Catering-Service liefert täglich drei Mahlzeiten. Und Beamte von der Security sind rund um die Uhr vor Ort. Weil es sich um eine Not-, und nicht um eine Dauerunterkunft handelt, besteht in dieser Zeit für die Kinder keine Schulpflicht.

 

Sehr schnell hat sich ein Kreis von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gebildet, die in folgenden Bereichen tätig sind: Deutschunterricht als ein erstes Kennenlernen der Sprache, aber noch nicht als Kurs, der ein bestimmtes Level erreichen könnte; Kinderbetreuung mit Spielangeboten – und nicht zuletzt Begegnung und Gespräche, um zu helfen, Ängste zu nehmen und deeskalierend zu wirken. Einfordern kann und will das Landratsamt eine solche ehrenamtliche Arbeit nicht. Wenn es diese nicht gäbe, müssten die Flüchtlinge in den Hallen auch ohne solche Begleitung auskommen. Für die Vermittlung von Arztbesuchen und für Bürokratisches sind Sprechzeiten von Sozialarbeiter/innen eingerichtet.   

 Dadurch wird die Arbeit der Ehrenamtlichen eine Freiwilligkeitsleistung. In dem Maße, in dem sie erbracht wird, ist man dabei aber auch frei. Die Aufgabe, dies in allen beteiligten Ebenen zu koordinieren wird dabei jedoch immer komplexer. Es wird notwendig werden – vor allem dann, wenn weitere Hallen dazu kommen -, dass zwischen allen an der Asylarbeit Beteiligten eine offene, geordnete, effektive und respektvolle Kommunikation geschieht.

 

In jedem Fall gilt: Beziehungsarbeit ist unverzichtbar. Aber diese steht jenseits der staatlichen Zuständigkeit.

Der Versuch, sich notdürftig eine Privatsphäre zu schaffen: Abtrennungen mit Bettlaken u.s.w. 

 

 

Heute sind alle Hallen in kleine Kammern mit Trennwänden unterteilt. 

Inzwischen hat der Landkreis auch die gegen-überliegenden Hallen der Firma E.D.T. aufgekauft. In Kürze wird sich die Zahl der Flüchtlinge in Altenmünster verdoppeln und bei etwa 700 liegen. Alle Beteiligten – Haupt- und Nebenamtliche stehen dadurch vor ganz neuen Herausforderungen. Der zur Zeit bestehende Kreis von Ehrenamtlichen ist da viel zu klein. Und man braucht da auch einen „professionellen Kopf“.     
Dem Freundeskreis Asyl wurde im Sorglos-Gelände ein Lagerraum zur Verfügung gestellt, in welchem jetzt eine zentrale Kleiderkammer eingerichtet ist. Jede Woche dienstags von 10.30 Uhr bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 18 Uhr können saubere und gut erhaltene Kleidungsstücke angeliefert werden. Bitte zurzeit keine Sommerkleidung!     

Einzelne Highlights waren und sind möglich: so im Dezember eine Fahrt in das „Kickinside“, bei der viele Kinder mit großer Begeisterung mitgemacht haben. Gerade in der Kinderbetreuung kann man nicht genug ehrenamtliche Mitarbeiter haben. Denn die Kinder in den Hallen haben viel Zeit und freuen sich, wenn sie etwas erleben.

 

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Ev. Pfarramt Altenmünster, Pfr. Ulrich Wildermuth, Tel. 22273 – Hier werden weitere Kontakte vermittelt.

 

Ansprechpartnerin der Stadt Crailsheim ist Frau Sandra Göke, Tel. 403-0. Sie ist die kommunale Flüchtlingsbeauftragte.

 

Infos über den Freundeskreis Asyl finden Sie im Internet unter: www.facebook.com/AsylCrailsheim