Angedacht 1/2017 Ostern

Liebe Leserinnen und Leser,

 

Wie das Ei zum Osterei wurde

 

Katharina war eine Königstochter in Ägypten. Sie lebte vor langer Zeit in der Stadt Alexandria. Damals herrschte dort der Kaiser von Rom. Er hieß Maxentius und war der mächtigste Mensch der damaligen Welt.
Eines Tages besuchte er die Stadt Alexandria.

Er hatte erfahren, dass Katharina eine Christin war. Deswegen ließ er sie zu sich kommen. Sie sollte ihm von Jesus erzählen. Katharina kannte viele Geschichten von Jesus. Der Kaiser hörte aufmerksam und gespannt zu.

Ihm gefiel das, was Jesus unter den Menschen getan hatte. Alle seine Ratgeber wunderten sich über das Verhalten des Kaisers. Katharina erzählte vom Leben Jesu und schließlich auch davon, dass er von den Toten auferstanden sei. „Von den Toten auferstanden?“ fragte der Kaiser verblüfft. Katharina nickte. Da lachte der Kaiser laut auf und rief: „Das will ich nur glauben, wenn du aus einem toten Stein neues Leben erwecken kannst.“

 

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Angedacht 4/2016

Liebe Leserinnen und Leser,
sobald ich die Jahreslosung 2017 höre, vernehme ich in erster Linie die Hoffnung eines Neuanfangs. Mich erinnern diese Worte ein wenig an die guten Vorsätze an Silvester. So nehmen wir uns zum Beispiel vor, pünktlich oder ordentlicher zu sein oder auch das ein oder andere Mal doch sonntags in die Kirche zu gehen.

 

Jedoch sind diese guten Vorsätze nach kurzer Zeit bereits wieder vergessen. Aber das gehört wohl zum Menschensein dazu. Weil wir Menschen so sind, entschied Gott: Er will nicht nur unsere Herzen austauschen, sondern er schenkt uns zugleich einen neuen Geist. Herz und Geist, beide gehören zusammen. Ein neues Herz, damit wir Menschen erkennen, was Gott will und dies auch umsetzen.

 

 

Gott spricht:
Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
Ez. 36,26

 

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Angedacht 3/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

ich kann mir kaum etwas Besseres vorstellen als ein frisch gebackenes Brot. Die knusprige Kruste und das weiche, würzige Innere, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich liebe Brot und kann mir nur schwer vorstellen, dauerhaft ohne Brot auszukommen.

Brot ist für mich und einen großen Teil der Menschheit ein Grundnahrungsmittel. Für so ein köstliches Brot lasse ich alles andere stehen und esse mich satt am dem frischen Brot. Was brauche ich mehr?

Der Magen ist zwar voll, aber die Seele ist oftmals leer. Es ist der Hunger der Seele, der uns oftmals umtreibt. Hunger nach Menschlichkeit, Hunger nach Sicherheit, Hunger nach Liebe und Gemeinschaft. Was kann nun unseren Seelenhunger stillen?

Dazu sagt Jesus:
Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir
kommt, wird nie wieder hungern.
Johannes 6,35

Jesus kam in die Welt und ist Brot unseres Lebens geworden. Unser Hunger nach Geborgenheit und Liebe werden bei Ihm gestillt. Er macht uns satt, stärkt uns und stillt unseren Hunger nach dem wahren Leben.

Ein Leben mit Jesus macht zufrieden. Er füllt aus, wo sich Leere in uns ausbreiten will. Ich kann mit Ihm reden, wann und wo immer ich möchte. Ich kann sein Wort lesen, sooft ich Verlangen danach habe. Er ist das Brot unseres Lebens und sättigt uns Tag für Tag.

Es ist etwas Schönes und Wertvolles ein Stück Brot und Gottes Wort zu haben! Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Tag ein Stück Seelenbrot abbekommen.

Mit herzlichen Segenswünschen
Ihre Kirchengemeinderätin
Brigitte Ebert-Hägele

Angedacht 2/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

erinnern Sie sich an den letzten Sommer? Dieser Sommer bleibt nicht nur den Landwirten in dauerhafter Erinnerung. Er brachte in vielen Landesteilen sonniges und schönes Badewetter mit sengender Hitze, aber auch außergewöhnlich harter Trockenheit. In vielen Teilen unseres Landes wurden darüber hinaus neue Rekorde der Höchsttemperatur aufgestellt.

Wie schön ist es dann, wenn man sich unter einen Sonnenschirm zurückziehen kann und sich im kühlen Schatten ausruhen darf. Der Sonnenschirm ist aber keine Erfindung der Neuzeit, sondern erste Darstellungen finden sich bereits im Altertum in Ägypten oder China. Bei diesen frühen Darstellungen handelt es sich in der Regel um von Dienern gehaltene Baldachine. Diese wurden beispielsweise in Japan aus Papier geflochten. Der Schutz vor der Sonne und der brennenden Hitze ist über die Jahrhunderte hinweg für die Menschen von erheblicher Bedeutung gewesen. So lässt sich auch mühelos nachvollziehen, warum das Motiv des Schirms in den Psalmen Einzug gefunden hat.

Der Psalm 91, 1-2 beschreibt es wie folgt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“.

Gott ist wie ein Schirm der uns vor allen Krisen, Gefahren und Bedrohungen schützt. Bei ihm fühlen wir uns wohl, so wie im Sommer unter einem großen Sonnenschirm, der uns Schatten spendet. Eventuell finden Sie in den kommenden warmen und sonnigen Sommermonaten oder wenn Sie im Urlaub unter einem Sonnenschirm liegen, die Zeit um darüber nachzudenken, wie sehr sie von Gott ge-schützt und bewahrt sind.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Gottes
Fürsorge jeden Tag erleben können.

Mit herzlichen Segenwünschen
Ihr Vikar Steffen Hoinkis

 

 

 

Angedacht 1/2016

 

Der Kirchenvater Augustinus hat einmal gesagt: „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“ Und er hat damit zweierlei angedeutet: Zum Einen geht es um unsere Seele, das heißt: um unser Innerstes. Dies braucht Nahrung.
Das alte hebräische Wort für Seele meint zunächstauch den Schlund, die Gurgel und genauer unser dürstendes, bedürftiges Ich. Unsere Seele lechzt gewissermaßen nach Erfüllung. Der zweite Gedanke Augustins ist, dass eine solche Erfüllung nur dann satt macht, wenn sie mit Freude verbunden ist. Freude ist die Voraussetzung dafür, dass unser Innerstes stark bleibt.

 

Nun gibt es im Jahr der Kirche einen Abschnitt, in welchem die Freude in all ihren Facetten durch-buchstabiert und gefeiert wird: es ist die österliche Freudenzeit. Die Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten tragen Namen wie: Jubilieret! Singet! Betet! Und sie feiern das Wunder der Wiedergeburt, das Wunder der Barmherzigkeit Gottes und das Wunder der Erhörung. Diese österliche Zeit bewusst zu begehen ist eine Chance, Freude zu tanken und Freude einzuüben.
Die Natur mit ihrem Blühen und Gedeihen im Früh-lung ist dabei eine kräftige Hilfe. Lassen wir uns darauf ein.
Ein Kabel brauchen wir dazu nicht.

Liebe Leserinnen und Leser,

wer auf Reisen geht, musste früher mindestens eine Zahnbürste und einen Schlafanzug mitnehmen. Heute aber gehören zur Grundausstattung immer auch mehrere Ladekabel dazu. Eins für das Handy, eins fürs Laptop, eins für das E-book, eins für die Digitalkamera. Oft sind diese Kabel nicht miteinander kompatibel, so dass es in der Tasche oder im Koffer einen richtigen Wirrwarr gibt. Was wären wir ohne diese Kabel? Wir könnten nicht mehr kommunizieren oder surfen oder fotografieren! Und ständig sind wir dabei, unsere Geräte aufzuladen. Wehe, wenn der Akku leer ist oder gar defekt! Dann fühlen wir uns wie amputiert.

 

Und wir selbst? Wie steht es um unseren „Akku“?
Wie geht es uns mit unseren Ressourcen?
Fühlen wir uns nicht manchmal auch wie leer oder ausgebrannt – eben „burn-out“?
Nun gibt es aber für Menschen keine Akkus oder Ladekabel. Da brauchen wir andere Hilfen oder Quellen um wieder aufzutanken.

 

 

Mit herzlichen Segenswünschen
Ihr Pfarrer Ulrich Wildermuth

 

 

Angedacht 4/2015

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

es gibt Lieder, die für sich sprechen und keines besonderen Kommentars mehr bedürfen.
Das Lied von der Herbergssuche, jeweils ein Zwiegesang zwischen den vier Wirten und Maria und Josef, ist zwar eine alte Volksweise,
spricht aber unmittelbar hinein in unsere Gegenwart und vielleicht auch in unser Herz.
Darum drucken wir hier einfach alle vier Strophen ab. Lassen Sie sich dadurch anregen zu eigenen Gedanken und vielleicht auch zu eigenen kleinen Schritten in Richtung von mehr Barmherzigkeit.

 

Ihr Pfarrer Ulrich Wildermuth

 

Erster Wirt:
Wer klopfet an? „O zwei gar arme Leut!“
Was wollt ihr denn? „O gebt uns Herberg heut!
O durch Gottes Lieb wir bitten:
öffnet uns doch eure Hütten.“
O nein, nein, nein! „O lasset uns doch ein!“
Es kann nicht sein. „Wir wollen dankbar sein.“
Nein, nein, nein, es kann nicht sein.
Da geht nur fort, ihr kommt nicht rein!


Zweiter Wirt:
Wer vor der Tür? „Ein Weib mit seinem Mann.“
Was wollt denn ihr? „Hört unser Bitten an! Lasset heut bei Euch uns wohnen,
Gott wird Euch schon alles lohnen!“
Was zahlt ihr mir? „Kein Geld besitzen wir!“
Dann geht von hier! „O öffnet uns die Tür!“
Ei, macht mir kein Ungestüm,
da packt euch, geht wo anders hin!

 

 

Dritter Wirt:
Was weinet ihr? „Vor Kält erstarren wir.“
Wer kann dafür? „O gebt uns doch Quartier!
Überall sind wir verstoßen,
jedes Tor ist uns verschlossen!
So bleibt halt drauß! „O öffnet uns das Haus!“
Da wird nichts draus. „Zeigt uns ein andres Haus.“
Dort geht hin zur nächsten Tür! Ich hab nicht Platz, geht nur von hier!


Vierter Wirt:
Da geht nur fort! „O Freund, wohin? Wo aus?“
Ein Viehstall dort! „Geh, Joseph, nur hinaus!
O mein Kind, nach Gottes Willen
musst du schon die Armut fühlen.“
Jetzt packt euch fort! „O dies sind harte Wort!“
Zum Viehstall dort! „O wohl ein schlechter Ort!“
Ei, der Ort ist gut für euch; ihr braucht nicht viel.
Da geht nur gleich.

 

Angedacht 3/2015

Liebe Leserinnen und Leser,

Ende August, ein schwül warmer Spätsommertag, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, Vögel zwitschern, alles perfekt: Ein Tag zum Träumen, zum Abhängen, zum Nichtstun.
Da plötzlich passiert es: Mitten im Supermarkt, ganz unvorbereitet, ohne Vorwarnung schaut ER dir plötzlich ins Gesicht – und er grinst. Du erschrickst, gehst in Deckung hinter einer Säule, guckst ganz vorsichtig hervor, aber ganz ohne Zweifel: ER ist es, der da steht, mit seinem dicken Bauch, breit grinsend. Und seinen Mantel hat er auch an, muss doch schwitzen…Nein, das kann nicht sein, mitten im Sommer, bei über 30° im Schatten – und dennoch: ER ist es: Der erste Schokoladenweihnachtsmann des Jahres! Daneben Marzipankartoffeln und Spekulatius – das volle Programm.
Mitten im Sommer. Oh ja, da muss man ganz klar in Weihnachtsstimmung verfallen: Schneeflöckchen Weißröcken schwirrt durch den Kopf, während du verwundert dastehst in kurzen Hosen und T-Shirt.

Ich frage mich: Warum muss das sein?
Wer kauft denn die Sachen? Ich beobachte die anderen Einkäufer ein bisschen dabei. Manche sind so wie ich erstaunt, tuscheln mit ihrer Einkaufsbegleitung, andere schauen kurz hin, schütteln den Kopf. Ich sehe unterdessen keinen, der etwas davon kauft. Vielleicht trauen die sich nicht bei Tageslicht, das Weihnachtszeug zu kaufen - keine Ahnung. Ich jedenfalls werde diese Ecke im Laden in Zukunft meiden, so gut das eben geht.


Für mich steht hier fest: gute Artikel zur falschen Zeit ….aber ich merke auch, dass das nicht nur im Supermarkt so ist. Ist jetzt nicht erst mal was anderes dran? Wenn die Geschäfte schon Wert auf christliche Feste legen um ihre Waren zu verkaufen, sollten sie jetzt nicht erst mal Erntedank feiern? Würde sich im Supermarkt doch echt auch anbieten oder?

 

Erntedank: ein Fest, das scheinbar an Bedeutung verliert. Doch ich finde es auch in unserer Zeit sehr wichtig dankbar zu sein. Nicht nur darüber, dass wir mit Lebensmitteln so überreich beschenkt sind, dass wir scheinbar vergessen dafür dankbar zu sein; nein, wir können für sehr vieles in unserem Leben unserem Schöpfer danken. Von der Schulbildung angefangen, über Gesundheit und medizinische Versorgung, für unsere soziale Absicherung, und dass wir hier in Frieden und Wohlstand leben können.
Wenn ich an die Menschen denke, die vor lauter Verzweiflung ihr Heimatland verlassen müssen, um unter unmenschlichen Bedingungen ihr Leben zu retten, und versuchen in eine scheinbar sichere Zukunft zu fliehen, dann fühle ich mich beschämt, dass ich oft nicht einmal merke, wie reich beschenkt wir hier doch sind. Aber ich merke, es fordert mich heraus, täglich neu zu danken und so auch meinen Blick auf das viele Gute in meinem Leben zu lenken. Aus dieser Dankbarkeit heraus fällt es vielleicht auch leichter, etwas an andere abzu-geben, die es eben viel schwerer haben als ich.


Ich wünsche Ihnen auch immer mal wieder diesen Blick auf die Dinge zu haben, für die sie dankbar sein können. Dankbar gegenüber unserem Schöpfer und Erhalter. Ein dankbarer Mensch gibt gerne auch etwas ab, er sieht nicht weg, sondern tut Gutes, wo es ihm möglich ist- nicht nur am Erntedankfest.

Ihre Heidi Baumann

 

 

Angedacht 2/2015

Liebe Leserinnen und Leser,

Haben Sie schon einen Sommerurlaub gebucht? Die warme Jahreszeit steht vor der Tür und damit hoffentlich auch ein paar Tage oder Wochen Urlaub und Zeit abzuschalten und sich vom Arbeitsalltag zu erholen.

 

Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein, oft genügen auch ein paar Sommertage im heimi-schen Garten, um auf andere Gedanken zu kommen und dann wieder mit neuer Energie durchzustarten.

 

Auch König Salomo im Alten Testament hat schon erkannt, wie wichtig neben der Arbeit auch die Verschnaufpausen sind. Unter der Überschrift „Alles hat seine Zeit“ schreibt er in Prediger 3, 12-13: „So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als sich zu freuen und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das allein Gottes Geschenk.“ (Übersetzung Hoffnung für alle).

 

Salomo lebte im 10. Jahrhundert v. Chr. und ist uns heute vor allem noch wegen seiner Weisheit bekannt. Offensichtlich wusste er schon das, was uns heute unter dem neudeutschen Schlagwort „Work-Life-Balance“ mitunter als Neuigkeit verkauft wird: Alles hat seine Zeit.

Arbeit und Anstrengung, aber auch das Ausruhen und Zeit für die Familie oder für Freunde. Wer nur das Eine ohne das Andere tut, dem geht die Balance verloren, der kommt aus dem Tritt.

 

Ein anderes Beispiel aus dem Neuen Testament
zeigt, dass auch Jesus wusste, wie wichtig dies ist:
Er hatte seine Jünger auf eine Reise geschickt, um Kranken zu helfen und ihnen von Gott zu erzählen. Als sie zu ihm zurückkehrten und von ihren Erfahrungen berichteten, sagte Jesus zu ihnen: „Geht jetzt an einen einsamen, stillen Platz! Ihr habt Ruhe nötig!“ (Markus 6, 31).

 

Wenn also schon ein alttestamentlicher König und Jesus selbst nach Arbeit und Anstrengungen sich die Zeit zur Erholung nahmen, dann denke ich, dürfen auch wir dies ohne schlechtes Gewissen tun! Und die Erfahrung machen, dass wir danach gestärkt und mit neuer Motivation in den Alltag zurückkehren können.

 

Ihr Lars Krimmer
Mitglied des Kirchengemeinderats